Samstag, November 9, 2024

09.11.2024, 07:11 - Frankreichs Teenager im Kreuzfeuer der Bandenkrieg

In Frankreich wütet ein beispielloser Drogenkrieg, dem immer mehr Teenager zum Opfer fallen. Der Innenminister spricht von einer “Mexikanisierung”.

Mit Drogen in Zusammenhang stehende Gewalt scheint in Frankreich mittlerweile an der Tagesordnung zu stehen. Nicht mehr nur in der Hauptstadt Paris und der zweitgrößten Stadt Marseille werden regelmäßig traurige Rekorde gebrochen – die Zahl der Toten steigt landesweit.

Medienberichte klingen wie Szenen aus der Netflix-Serie “Narcos”, die den Aufstieg der bis heute dominierenden Drogenkartelle in Kolumbien und Mexiko zeigt. Frankreich im Jahr 2024: Teenager als Laufburschen, die tot im Straßengraben landen, Schießereien, unzählige Leichen, angespülte Drogenpakete mit einem Straßenwert von Hunderttausenden Euro.

Innenminister erklärt Banden den Krieg

Spätestens nachdem am ersten November dieses Jahres ein unschuldiger 15-jähriger Bursche in Poitiers im Kreuzfeuer einer Schießerei landete und tödlich verletzt wurde, sagte Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau den Drogenbanden den Kampf an. “Es begann mit einer Schießerei in einem Restaurant und endete mit einer Schlägerei zwischen rivalisierenden Banden, an der mehrere hundert Menschen beteiligt waren”, sagte der Minister dem französischen Nachrichtensender “BFM TV”.

Dementsprechend prangerte der Innenminister eine regelrechte “Mexikanisierung” an. “Der Abschaum der Narcos kennt heute keine Grenzen mehr, das passiert nicht in Südamerika, sondern in Rennes, in Poitiers, in Teilen Westfrankreichs, die einst den Ruf hatten, friedlich und ruhig zu sein,” zeigte sich Retailleau bestürzt, als er den Ort Rennes in der Bretagne besuchte. Der traurige Hintergrund des Besuchs war der Tod eines 5-jährigen Buben, der mit fatalen Verletzungen kämpfte, da ihn ein Querschläger am Kopf getroffen hatte.

Waffengewalt nimmt zu

Während zuvor vorwiegend die Millionenstädte wie Marseille und Paris mit Drogengewalt assoziiert wurden, ist dies nun auch an mindestens 16 weiteren Hotspots die schockierende Realität, wie die “DailyMail” zusammenfasst. Häufigere Vorkommnisse von Schießereien gibt es über das gesamte Land verteilt, unter anderem in Grenoble, Poitiers, Clermont-Ferrand, Valence und Villeurbanne.

Vor einem Nachtclub in der Nähe von Valence wurde ein 22-Jähriger in der Halloween-Nacht erschossen und zwei weitere Personen verletzt. Tags darauf starb ein 18-Jähriger in einem Vorort derselben Stadt, aus denselben Gründen. In Villeurbanne, einem Vorort von Lyon, wurde ebenso ein Mann erschossen und in Clermont-Ferrand schwebt ein Teenager in Lebensgefahr, nachdem ihm in den Kopf geschossen wurde.

Grenoble: Ort des Grauens

Obwohl die Stadt Grenoble noch vor Kurzem als “Silicon Valley Frankreichs” bekannt war, wurde sie vom Medium “The Spectator” als einer der gefährlichsten Orte Frankreichs genannt. Informationen der “DailyMail” zufolge erfolgten dort im vergangenen Sommer 19 Schießereien zwischen rivalisierenden Kartellen. Im September wurde der Tod eines 49-jährigen Familienvaters bekannt, der von einem für Drogendelikte, Diebstahl und Gewalttaten verurteilten Mann niedergeschossen wurde.
“C’est Marseille bébé”

“Das ist Marseille, Baby”, singt der französische Hit-Rapper Jul treffend in seinem Song “Bande organisée” (organisierte Bande) – die älteste Stadt Frankreichs ist seit den 1960ern einer der berüchtigtsten Drogenumschlagplätze und Heimat mafiöser Kartelle. Im Jahr 2023 verbuchte die Stadt den traurigen Rekord von 49 mit Drogendelikten in Zusammenhang stehenden Morden – 2024 waren es bisher 17 Morde. Die vielen Leichen resultieren aus laufenden Auseinandersetzungen zwischen den beiden örtlichen Gangs “DZ Mafia” und “Yoda”.

“Jobbeurs”: Teenager im Kreuzfeuer der Bandenkriege

Nicolas Bessone, der Staatsanwalt von Marseille bezeichnete die Gewalttaten als “beispiellose Grausamkeit”. Auf einen 15-Jährigen wurde dort 50 Mal eingestochen, im Anschluss wurde er bei lebendigem Leibe angezündet. Unterdessen engagierten Gangs einen 14-Jährigen als Auftragskiller, um den Fußballspieler Nessim Ramdane kaltblütig zu ermorden.

Die Drogenbosse von Marseille schalten Berichten zufolge Stellenanzeigen via Social-Media, um Teenager als Laufburschen für ihre Drecksarbeit zu engagieren – diese Burschen werden “Jobbeurs” genannt. Staatsanwalt Bessone erklärte diesbezüglich, Jungs meldeten sich auf diese Anzeigen nicht nur, um Haschisch zu verkaufen, sondern auch um “ohne jegliche Überlegung und Reue” zu töten.

Paris: Luxus-Shopping, Eiffelturm und Crack-Kokain

Unterdessen kämpft die französische Hauptstadt Paris mit unzähligen Crack-Süchtigen. Nur wenige Gehminuten vom Touristen-Hotspot Monmatre befindet sich der Park “Jardins d’Eole”, der Berichten von “France24” zufolge ein Hotspot für Abhängige ist. Sie werden dort von Beamten Großteils in Ruhe gelassen, damit sie nicht auf offener Straße herumwandern. Zu finden sind dort neben den Süchtigen auch Nadeln, Crack-Pfeifen und jede Menge Müll – vor allem seit der Corona-Pandemie ist der Park voll.
Großaktion “Place Nette”

Die Stadt Lille ist als Hauptumschlagplatz für Heroin bekannt. Seitdem der Preis der Droge sinkt, steigt auch der Konsum. Süchtige rauchen und schnupfen das Opiat lieber, als es zu spritzen. Regelrecht geflutet wird die Stadt Dijon mit Kokain, der am zweitmeisten gehandelten Droge in Frankreich. Ein 55-Jähriger wurde dort in im November des vergangenen Jahres in seiner Wohnung von einem Querschläger getötet, während er schlief.

Daraufhin wurde in Dijon ein 19-Jähriger erstochen und ein 15-Jähriger an einem bekannten Drogenumschlagplatz erschossen. Im Rahmen von Emmanuel Macrons im März großangelegter Anti-Drogen-Kontroll-Aktion, genannt “Place Nette”, entsandte er 600 Polizisten innerhalb von drei Wochen an die wichtigsten Hotspots der Stadt, wobei 375 Personen verhaftet wurden – 535 kg Haschisch, 51 kg Cannabis-Kraut, 7 kg Kokain und 47 Schusswaffen, sowie mehr als 1,8 Mio. Euro konnten sichergestellt werden.

Ja, Zucker für die Vögelchen. Bei dem Milliardengeschäft lassen sich 1,8 Mio verschmerzen. Das zahlen die aus der Portokasse.
Und bei uns kommt das ja eh nie. Wirklich? Schauen wir mal wie es uns 2034 geht. Es ist das Ende der Demokratie durch die Oligarchie.

et ceterum censeo: Und segne was man uns bescheret hat.
Ich sag nix weil alles Gegenteilige ist wegen Widerstandes gegen betreutes Denken verboten.
Zu dieser, unserer Gesellschaft: “ein totes Pferd kann man nicht reiten